Berlin - Die Kongresshalle wurde 1956/1957 auf Initiative der damaligen Berlin-Verantwortlichen desamerikanischen Außenministeriums, Eleanor Dulles („Mutter Berlin“), als Beitrag der USA zur Internationalen Bauausstellung Interbau errichtet und am 26. April 1958 von der für den Bau eigens gegründeten Benjamin-Franklin-Stiftung als Geschenk an Berlin übergeben. Der Architekt Hugh Stubbins entwarf sie als eine Konstruktion aus zwei Bögen aus Stahlbeton mit gemeinsamem Fußpunkt, die schräg stehend auseinandergeklappt sind und zwischen denen sich die Dachkonstruktion spannt. Sie sind auf einem flachen, rechteckigen Sockelgeschoss errichtet. Das Gebäude wurde seinerzeit auch als „Leuchtturm der Freiheit“ bezeichnet und sollte die Werte des Westens nach Osten hin ausstrahlen. Deswegen wurde die Kongresshalle auf einen künstlichen Hügel gesetzt, sodass ihre Konturen auch aus dem Ostteil Berlins sichtbar waren. Am 21. Mai 1980 stürzte die Dachkonstruktion während einer Konferenz des Rings Deutscher Makler teilweise ein, wobei Hartmut Küster, Wirtschaftsredakteur des Senders Freies Berlin, tödlich verletzt wurde. Da an diesem Tag eine Sitzung des Bundestages im Reichstagsgebäude stattfand, um die (umstrittene) Zugehörigkeit Berlins zum Bund zu demonstrieren, wogegen die Sowjetunion und die DDR üblicherweise protestierten, flogen den ganzen Tag über sowjetische Düsenjäger über West-Berlin und lösten absichtlich Überschallknall aus. Die westlichen Medien (mit Ausnahme des SEW-Blatts Die Wahrheit) führten noch am selben Abend und am nächsten Tag einhellig den Einsturz auf diese heftigen Schallwellen zurück. Ein technisches Gutachten kam aber später zu einem anderen Schluss: Die technische Ursache lag nicht in einem Statik Fehler, sondern in einer fehlerhaften Konstruktion, und zwar in erster Linie in Ausführungsmängeln. Die ungenügende Verpressung der Hüllrohre der Spannglieder und die dadurch ausgelöste Korrosion des Spannstahls führten zu einem Versagen der Konstruktion. Das Gutachten zum Teileinsturz der Kongresshalle fasste das Geschehen wie folgt zusammen: „Der Einsturz des südlichen Außendaches und Randbogens der Kongresshalle in Berlin wurde durch konstruktive Mängel bei der Planung und Bauausführung der Außendächer und als Folge davon durch korrosionsbedingte Brüche ihrer den Randbogen tragenden Spannglieder verursacht.“

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